Orient-Hilfswerk ICO setzte 2022 rund 80 Hilfsprojekte um
Linz, 20.1.2023 (KAP) Rund 1,2 Millionen Euro an Spendengeldern konnte das in Linz ansässige Nahost-Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" (ICO) im Jahr 2022 lukrieren und damit knapp 80 Projekte umsetzen. Das hat ICO-Generalsekretärin Ursula Hois am Freitag gegenüber Kathpress bekannt gegeben. Die ICO ist im Libanon, in Syrien, im Irak, in Jordanien, in Palästina und in der Türkei tätig. Die meisten Projekte betrafen den Irak, Syrien und den Libanon.
23 Projekten konnten demnach im Nordirak verwirklicht werden. Besonderes Augenmerk lag auf Wiederaufbau- und Bildungsprojekten. Diese ermöglichten es den Christen, die durch den IS aus ihren Heimatdörfern vertrieben wurden, zurückzukehren und ihre Häuser und Kirchen wiederaufzubauen. Andererseits gab es auch eine Reihe von Ausbildungsprogrammen, die es den Teilnehmenden im Anschluss ermöglichte, einen Arbeitsplatz zu finden oder selbst ein kleines Geschäft zu eröffnen. Ebenso wurde auch in die Renovierung von zahlreichen Kindergärten investiert, damit auch schon die Kleinsten einen guten Start ins Leben haben. Das größte Einzelprojekt (ca. 35.000 Euro) betraf aber die Bereitstellung von Heizöl für hunderte verarmte Familien in den ländlichen Regionen, damit diese über den Winter kommen.
In Syrien konnten die ICO 22 Projekte umsetzen. Ein Schwerpunkt lag auf der Finanzierung einer Suppenküche in Aleppo, in der täglich bis zu 1.000 Menschen in Not mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Ein weiterer Schwerpunkt war die Unterstützung einer Babyklinik in Homs. Für 1.600 Kinder in Aleppo finanzierte die ICO Ferienaktivitäten bzw. Sommerlager, damit diese wenigstens für kurze Zeit den von Krieg und Not bestimmten Alltag vergessen konnten. Das größte Einzelprojekt (48.000 Euro) war in Syrien der Ankauf von Winterbekleidung für tausende Kinder.
Im Libanon konnten 2022 27 Projekte realisiert werden. Die ICO war vor allem im Schulbereich tätig, da aufgrund der libanesischen Wirtschaftskrise das Schulsystem vor dem Kollaps steht. Die ICO übernahm für hunderte Schülerinnen und Schüler aus verarmten Familien das Schulgeld und finanzierte die Verköstigung der Kinder in den Schulen. Für viele war die Schulmahlzeit die einzige des Tages. Daneben wurde für die Schulen auch Heizöl finanziert. In Beirut wurden zudem Suppenküchen unterstützt. Die größten Einzelprojekte bewegten sich laut ICO hier im Ausmaß von rund 50.000 Euro.
Mit 1,2 Millionen Euro konnte die ICO im vergangenen Jahr das zweitbeste Spendenergebnis in der Geschichte des Hilfswerks erzielen. Und das trotz des Ukrainekrieges, der den öffentlichen Fokus völlig vom Nahen Osten abzog, und trotz der Teuerungen, die nun auch Österreich voll ergriffen haben. "Die vielen kleinen und großen Spender der ICO haben unsere vielfältige Hilfe möglich gemacht und trotz eigener Sorgen auf die Nöte all jener nicht vergessen, denen es noch viel schlechter geht", zeigte sich Hois dankbar. Nachsatz: "Dort, wo die Not am größten ist, und wo sonst niemand hilft, dort setzt die ICO ihre Schwerpunkte."
Quelle: Kathpress