Papst bestätigt neue Erzbischöfe im Irak und in Syrien
Vatikanstadt, 7.1.2023 (KAP) Papst Franziskus hat zwei wichtige Stellen in der kirchlichen Hierarchie im Mittleren Osten neu besetzt. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte, bestätigte er die Wahl der beiden syrisch-katholischen Erzbischöfe von Homs und Mossul. Neuer Erzbischof von Mossul im Irak ist nun der aus dem nordirakischen Karakosch stammende Geistliche Kusai Mubarak Younan Hano (40). Neuer Erzbischof von Homs in Syrien wurde der in Aleppo geborene syrische Mönch Jacques Mourad (54). Die beiden waren zuvor von der Bischofssynode der Syrisch-katholischen Kirche gewählt worden.
P. Mourad wurde im Jahr 2015 international bekannt, als ihn die Terroristen des "Islamischen Staates" aus einem Kloster entführten und ihn mehrere Monate als Geisel festhielten. Für seine Freilassung setzte sich damals auch Papst Franziskus ein. Mourad hat seine Erfahrungen in dem Buch "Ein Mönch in Geiselhaft" festgehalten. Darin schildert er unter anderem, wie ein Kommandeur der Islamisten ihn aufsuchte, um mit ihm über seinen Glauben zu diskutieren.
Mourad gehört der in Syrien beheimateten Klostergemeinschaft Deir Mar Musa el-Habashi (Kloster des Heiligen Moses der Abessinier) an. Das Kloster liegt am östlichen Ausläufer des Qalamoun-Gebirges etwa 80 Kilometer nördlich von Damaskus. Es wurde in den 1980er-Jahren von Paolo Dall'Oglio aufgebaut und gehört seit den 1990er-Jahren zur Syrisch-katholischen Kirche. Der italienische Geistliche Dall'Oglio verschwand im Sommer 2013 im Osten Syriens, als er helfen wollte, Geiseln aus der Gewalt der Terrormiliz IS zu befreien. Seither fehlt von ihm jede Spur.
Die Gemeinschaft von Mar Musa hat auch das Kloster Mar Elian (Heiliger Elias) in Karjatain bei Homs reaktiviert, wobei sich hier vor allem P. Mourad große Verdienste erwarb. Nachdem das Kloster vom IS zerstört wurde, hat er es - auch gemeinsam mit Muslimen - wieder aufgebaut. Die offizielle Einweihungsfeier fand diesen Herbst statt.
Die Syrisch-katholische Kirche entstand im 17. Jahrhundert aus der Syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien. Derzeit gehören ihr weltweit etwa 150.000 bis 200.000 Mitglieder an, vor allem im Libanon, in Syrien, im Irak und den USA. Die zahlenmäßig kleine Kirche feiert wie auch ihre große orthodoxe Schwesterkirche die Liturgie im westsyrischen Ritus, wenn auch durch die Union mit der römisch-katholischen Kirche einige lateinisch-westliche Elemente hinzugekommen sind. Die Liturgiesprache ist in der Regel Aramäisch (Syrisch).
Für Kirchenfeste befolgt die Kirche meist noch den Julianischen Kalender; in der Diaspora passt sie sich aber dem Umfeld an und benutzt den Gregorianischen Kalender. Seit 1920 befindet sich der Patriarchatssitz in Beirut. aktuelles Kirchenoberhaupt ist Patriarch Ignatius Joseph III. Younan.
Quelle: Kathpress