Renovierung der Dormitio-Abtei in Jerusalem geht in die Endphase
Jerusalem, 16.1.2023 (KAP/KNA) Die Renovierungsarbeiten an der von deutschen Benediktinern geleiteten Dormitio-Abtei in Jerusalem gehen in die Endphase. Vor wenigen Tagen wurde der neue Steinaltar in dem Gotteshaus gesetzt, an Stelle des bisherigen provisorischen Holzaltars, heißt es aus der Abtei auf dem Zionsberg. Die feierliche Altarweihe und die Wiedereröffnung der seit September geschlossenen Kirche sollen am 21. März stattfinden, dem Fest des Ordensgründers Benedikt. Gut zwei Wochen später werde dann die Osterliturgie in dem frisch renovierten Gotteshaus gefeiert.
Die Dormitio-Kirche, die an den Heimgang Mariens und an das erste Pfingstfest im nahen Abendmahlssaal erinnert, prägt mit ihrem markanten Turm die Silhouette von Jerusalem. Sie gehört zu den meistbesuchten christlichen Stätten in der Heiligen Stadt. 113 Jahre nach der ersten Weihe war eine Kernsanierung der Kirche und des anschließenden Klosters dringend erforderlich.
Die Arbeiten am Kloster und den Zellen der Mönche dürften sich noch etwas hinziehen. Sie werden wahrscheinlich erst bis Sommer bezugsfertig sein. Die Kosten - für die erste von zwei Renovierungsphasen waren fünf Millionen Euro veranschlagt - übernahm zu 80 Prozent das deutsche Außenministerium, den Rest der Deutsche Verein vom Heiligen Lande und die Erzdiözese Köln.
In einem weiteren Schritt steht dann die Renovierung des neben dem Kloster gelegenen Beit Josef. Das "Josefshaus" ist Studienzentrum und Wohnheim für das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützte "Theologische Studienjahr Jerusalem". Dort können seit 1973 jährlich zwischen 20 und 25 deutschsprachige Theologiestudierende ein knapp einjähriges biblisches Zusatzstudium absolvieren.
Die Gründung der Dormitio geht auf einen Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Jerusalem zurück, der im Oktober 1898 an der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche teilnahm. Um einen konfessionellen Religionsproporz bemüht, erwarb er auch für die Katholiken seines Landes ein Grundstück in Jerusalem und überließ es dem Deutschen Verein vom Heiligen Land. Acht Jahre später trafen die ersten drei Mönche aus der süddeutschen Abtei Beuron ein und begannen mit dem Bau eines Klosters, das an "Mariä Heimgang" (lateinisch: "Dormitio Mariae") erinnern sollte. 1910 wurde die Kirche geweiht, das Kloster 1926 zur Abtei erhoben.
Quelle: Kathpress