Mehr als 75.000 SchülerInnen besuchen katholische Schulen
Große Vielfalt an katholischen Schulen
Sie sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen Bildungslandschaft: Die katholischen Schulen an fast 300 Standorten in ganz Österreich bieten auch im laufenden Schuljahr mehr als 75.000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine schulische Heimat. Die religiöse Vielfalt in den Bildungseinrichtungen ist dabei unverändert groß, es finden sich 27 verschiedene Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiöse Bekenntnisgemeinschaften, wie die Statistik des Interdiözesanen Amtes für Unterricht und Erziehung (IDA) zeigt.
WIEN, 02. Februar 2023 | Im Vergleich zum Vorjahr weisen die aktuellen Zahlen des IDA leichte Zuwächse aus bei den Volksschulen, Mittelschulen, Gymnasien und Sonderschulen. Einen Rückgang verzeichnen etwa die Polytechnischen Schulen. Insgesamt ist die Zahl der SchülerInnen an katholischen Schulen mit 75.265 im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken – entsprechend einem Minus von 277 SchülerInnen (-0,37%).
Schulerhalter: Orden, Vereine, Stiftungen und Diözesen
Die Privatschulen an den 289 katholischen Schulstandorten in ganz Österreich werden von Ordensgemeinschaften, Trägervereinen, Stiftungen und Diözesen geführt. Die meisten SchülerInnen an katholischen Schulen weist die Erzdiözese Wien mit 29.452 SchülerInnen (39,13%) auf, gefolgt von Linz mit 12.668 (16,83%) und Graz-Seckau mit 7.635 (10,14%).
Die katholischen Schulen in Österreich stehen Familien jeder Religion und Konfession offen. Entsprechend vielfältig ist die religiöse Zusammensetzung: Vertreten sind insgesamt 27 Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiöse Bekenntnisgemeinschaften. Die größte Gruppe bilden katholische SchülerInnen (74,34%), gefolgt von SchülerInnen der Griechisch-orientalischen Kirche (4,66%) und der Islamischen Glaubensgemeinschaft (4,51%). Geringfügig gestiegen ist der Prozentsatz an SchülerInnen ohne religiöses Bekenntnis, ihr Anteil liegt im aktuellen Schuljahr österreichweit bei 10,49 Prozent und entspricht damit einem Plus von 0,84 Prozent.
"Bildungsarbeit als Kernaufgabe von Kirche"
"Die aktuellen Zahlen zeigen einmal mehr die Bedeutung unserer Bildungseinrichtungen für die österreichische Bildungslandschaft, aber auch für das kirchliche Leben", so Andrea Pinz, Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien und geschäftsführende Leiterin des IDA. Sie sieht die Schulen in ihrem Anspruch bestätigt: "Wir begreifen Bildungsarbeit als Grundauftrag und Kernaufgabe von Kirche — gerade auch in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Herausforderungen." Die kulturelle und religiöse Vielfalt zeige dabei, wie sehr Schule immer auch ein Abbild der Gesellschaft sei, so Pinz weiter.
"Unsere katholischen Schulen bekennen sich klar zu ihren Wurzeln, die im christlichen Menschenbild liegen, und daher zu Offenheit und Toleranz. Es geht darum, einen respektvollen und wertschätzenden Dialog mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion zu leben, damit jede bzw. jeder wachsen und sich entwickeln kann. Und wir möchten zu gesellschaftlicher Verantwortung und sozialer Teilhabe ermutigen und ermächtigen und zu einem aktiven, verantwortungsvollen Mitgestalten von Kirche einladen."
Die katholischen Schulen zeigen Profil
Im Mittelpunkt der schulischen Arbeit stehe stets "der konkrete Mensch in seiner Individualität", beschreibt Andrea Pinz das spezifische Profil der katholischen Privatschulen. Aus christlicher Perspektive sei Lernen ein wichtiger Teil der persönlichen Entfaltung der und des Einzelnen. "Das christliche Menschenbild bildet somit die Basis aller pädagogischen Handlungen an den katholischen Schulen", so Pinz.
Der Fokus liege dabei klar auf Persönlichkeitsbildung und ganzheitlicher Begleitung der Kinder und Jugendlichen. Zugleich wird auch ein – positiver – Leistungsbegriff an den katholischen Schulen vertreten: "Nicht zuletzt stehen die katholischen Privatschulen für ein hohes Bildungsniveau", erklärt die IDA-Leiterin abschließend. "Dabei geht es im positiven Sinne durchaus auch um Leistung. Allerdings steht nicht die Fehlersuche im Vordergrund, sondern das Fördern individueller Begabungen und Talente unserer Schülerinnen und Schüler."
Das IDA: Dachorganisation für neun Schulämter
Das IDA vernetzt die neun diözesanen Schulämter, die für alle Themen und Anliegen der katholischen Schulen in ihren Bundesländern zuständig sind. Als Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz ist das IDA auch für die Wahrung aller schulpolitischen Interessen der Kirche auf Bundesebene zuständig, sowie für den Religionsunterricht und die Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen. Leiter des IDA ist der Referent für Schulfragen – aktuell der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. Der zuletzt neu gewählte IDA-Vorstand wurde kürzlich von der Bischofskonferenz bestätigt: Geschäftsführende Leiterin des IDA bleibt die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz, weitere Vorstandsmitglieder sind Erwin Konjecic, Schulamtsleiter der Erzdiözese Salzburg, und Walter Prügger, Schulamtsleiter der Diözese Graz-Seckau.